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Nils Oskamp erlebte in seiner Jugend in seiner Heimatstadt Dortmund schreckliche Zeiten mit Neonazis. Er wurde geprügelt und denunziert, sein ganzes Umfeld sah damals weg. Der heute 54-Jährige verarbeitet seine Geschichte in beeindruckenden Graphic Novel „Drei Steine“ und klärt Jugendliche über die perfiden Methoden und Netzwerke der Rechten Szene auf. Oskamp unterbricht die Lesung manchmal, um die Hintergründe zu erklären. Er zeigt auf, wie sich immer wieder neue Gruppen, Parteien oder Kameradschaften bilden, die teilweise verboten werden, sich aber schnell neu formieren. Danach steht der Autor den Jugendlichen für Fragen zur Verfügung. Sie möchten wissen, warum er auf den Bildern Hakenkreuze zeigen darf. „Das ist doch verboten.“ Nils Oskamp erklärt, dass er dafür eine Genehmigung eingeholt hat, die je nach Kontext erteilt wird. Nach der Arbeit an dem Buch gefragt, berichtet er, dass dies eine Art Aufarbeitung gewesen sei. Er habe dafür auch viel Ablehnung und 20 Morddrohungen bekommen. „Ist Gewalt eine Lösung?“, will ein Junge wissen. „Nein! Schafft euch Netzwerke, sucht Hilfe, Gewalt erzeugt wieder Gewalt und traumatisiert.“ Ein Schüler möchte wissen, was aus Andreas, seinem Mitschüler und Widersacher, geworden ist. „Der ist heute Hauptkommissar bei der Polizei in Dortmund“, sagt Nils Oskamp.

Der Volksbund Deutscher Kriegsgräber-Fürsorge e.V. und Oskamp luden Schüler*innen aus Überlingen Nils zu einer Lesung und einem Autorengespräch im Überlinger Pfarrsaal. In zwei Durchgängen mit 160 Jugendlichen ab der achten Klasse wurde das Buch „Drei Steine“ und seine Geschichte vorgestellt. Sebastian Steinebach von der Landesgeschäftsstelle des Volksbunds: „wir setzen uns in der Bildungsarbeit für Toleranz und Abbau der Vorurteile ein und positionieren uns gegen Rassismus und Rechtsextremismus.“

Das Projekt wurde vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ finanziell unterstützt.

 

 

 

 

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